Altarprojekt

 

Altarprojekt der Klasse 3BKGD3 (Schuljahr 2015/2016)

 

 Die Marienkirche in Köndringen hat von Ostern bis Pfingsten ein neues Altarbild, welches mit den Schülerinnen und Schülern der Klasse 3BKGD3 (dreijähriges Berufskolleg Grafik-Design im 3. Jahr) erarbeitet und gestaltet wurde.

 

 

 

1.      Wie kam es dazu, dieses Projekt in Angriff zu nehmen?

 

Angefangen hat das Projekt schon ein Jahr zuvor, als die Schülerinnen und Schüler im Religionsunterricht künstlerische Objekte entwarfen, die das Thema Auferstehung darstellen sollten. Dabei hatten die Schülerinnen und Schüler mit Aludraht und Stacheldraht sich mit dem Thema Karfreitag und Ostern auseinander zu setzen. Es wurden verschiedene Kunstwerke geschaffen, die dann in der Marienkirche in Köndringen über Ostern ausgestellt wurden. Anschließend konnte die Ausstellung in der Abteilung Bildung des Erzbischöflichen Ordinariates in Freiburg betrachtet werden.

 

Während dieser Phase des Entstehens der Kunstwerke und der Ausstellung dieser in einer Kirche kam der Gedanke auf, für die Marienkirche in Köndringen für die Dauer der Osterzeit ein Altarbild zu gestalten. Nach Rücksprache mit Pfarrer Rochlitz und dem Gemeindeteam St. Gallus, bekam der Religionslehrer Michael Kefer, wohnhaft in Teningen und Lehrer in der Klasse 3BKGD3, die nötige Unterstützung, das Projekt mit den Schülerinnen und Schülern anzugehen. Darüber hinaus wurden verschiedene Gottesdienstbesucher befragt, wie sie zu einer temporalen Veränderung im Blick auf das Altarbild stehen. Da der Marienaltar ein Triptychon ist, also aus einem Mittelteil besteht und zwei Seitenteilen, war für die Schülerinnen und Schüler klar, dass das neue Altarbild den gleichen Aufbau haben muss.

 

  

 

2.      Wie wurde das Projekt angegangen?

 

 Bevor es zu einer konkreten Umsetzung kommen konnte, wurde im Unterricht das Thema Kirchenbau früher und heute besprochen. Der Blick wurde nicht nur auf mittelalterliche Kirchen gelenkt, sondern auch moderne Kirche wurden in den Blick genommen. Wie ist eine Kirche aufgebaut? Welche Gegenstände/Elemente sind in Kirchen grundsätzlich vorhanden? Welche Unterscheidungen gibt es zwischen evangelischen und katholischen Kirchen? Diese Fragen waren Inhalt des Unterrichts, der dann auch verschiedene Kirchenbesuche mit sich führte. So wurden in Lahr drei verschiedene Kirchen besucht, um die Eigenheiten jeder dieser Kirchen zu erarbeiten.

 

Darüber hinaus war es wichtig, verschiedene Altarbilder zu sehen und wahrzunehmen. So sind in Lahr die unterschiedlichen Altarbilder in den Blick genommen worden. Von einem Steinrelief in der Heilig-Geist-Kirche, über ein Gemälde in der St.Peter und Paul-Kirche und einem modernen Kunstwerk in der Kirche Sancta Maria, setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Darstellungen auseinander. Wichtiges Element war dabei immer, auch die Bedeutung des Altars und die verschiedenen Patrone der Kirchen zu sehen.

 

Dieser Prozess der Auseinandersetzung mit der Bedeutung des Altars in der Kirche, den verschiedenen Kirchenstilen und dem Kirchenaufbau hat Ende November begonnen und ist im Januar in das konkrete Projekt, der Gestaltung des Altarbildes für Köndringen, übergegangen.

 

 

 

3.      Auseinandersetzung mit dem Evangelium von der Auferstehung

 

In der konkreten Auseinandersetzung mit dem Altarbild stand das Thema fest: Ostern. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich mit dem Ostergedanken, der Auferstehung auseinanderzusetzen und dabei ihre Gedanken in das Gemälde einfließen zu lassen. Über ein Brainstorming zu Ostern bis hin zum Evangelium von der Auferstehung nach Lukas fand ein intensiver Prozess statt. Auch die anderen Evangelientexte wurden für die Erarbeitung des Bildes herangezogen. Hierbei standen die Fragen im Mittelpunkt:

 

-          Was bedeutet Auferstehung nach den Evangelientexten?

 

-          Wie geschieht Auferstehung?

 

-          Welche Bedeutung hat Auferstehung heute für mich?

 

Diesen drei grundlegenden Fragen sind die Schülerinnen und Schüler nachgegangen und haben dabei ihren Gedanken freien Lauf gelassen.

 

Skizzen

Nach der inhaltlichen Auseinandersetzung wurden verschiedene Skizzen in Kleingruppen entworfen, die anschließend zur Diskussion standen.

Colorierung

Mit der Festlegung auf ein Motiv, stand die Colorierung der Skizzen im Mittelpunkt. Welche Farbe spielt für die Auferstehung ein Rolle? Wie wirken die Farben und welche Bedeutung sollen sie haben?

Umsetzung

Nun ging es ans Werk. Die konkrete Umsetzung der colorierten Skizze auf die drei Holzplatten. Ein Gemeinschaftswerk mit unterschiedlicher Technik. Von Sprühtechnik, über Malen bis hin zur Spachteltechnik.


Gedanken der Schülerinnen und Schüler zum Bild

 

 

Die Dreiteilung des vorhandenen Altarbildes wird für das neue Altarbild übernommen. Die Dreiteilung gibt auch den Rahmen vor und unterstützt die Botschaft von der Auferstehung.

 

 

Die Mitte, das Zentrum des Bildes:

Hier soll das Eigentliche dargestellt werden, nämlich die Auferstehung. Das Bild wird überstrahlt von der Herrlichkeit der Auferstehung. Daher ist das Licht, die Sonne prägend für das gesamte Werk. In diese Sonne hinein ist ein Kreuz erkennbar. Dieses Kreuz ist weiß, da nicht mehr der Tod herrscht, sondern die Auferstehung deutlich wird. Das helle Licht der Auferstehung lässt den Kreuzestod hinter sich und somit erstrahlt das Kreuz in den Farben der Auferstehung, der Unberührtheit, der Verwandlung vom Tod in das Leben. Dieses Zentrum der Auferstehung überstrahlt das gesamte Bild. Der gelbe Farbton ist nicht nur in der Sonne wiederzufinden, sondern auch auf den Blumen links und rechts und auf dem Weg.

Zentral ist auch der Weg im mittleren Bild. Jesus geht den Weg voraus und wir dürfen daran teilhaben. Der Weg geht mit Jesus in die Auferstehung hinein. Er gibt uns die Richtung vor, die wir ergreifen dürfen. Auch wenn der Weg dunkel ist, wie oft auch in unserem Leben einiges dunkel ist, so dürfen wir doch die Hoffnung schöpfen, dass wir an dieser Auferstehung teilhaben dürfen. Diese Hoffnung wird durch das Grün der Felder, Wiesen und Pflanzen zum Ausdruck gebracht.

 

Die Seitenteile des Triptychons  

Die linke und rechte Seite stellen den Rahmen dar, der die Auferstehung deutlicher macht. Die Blumen (Stiefmütterchen) sind links und rechts dargestellt, um die Auferstehung zu verstärken. Ostern ein Fest im Frühjahr, ein Fest des Lebens, ein Fest der Freude. Dies soll mit den Stiefmütterchen zum Ausdruck gebracht werden. Die Farben der Blumen haben ihre Berechtigung. Vor dem Osterfest findet die Fastenzeit statt, in der die liturgische Farbe violett ist, die Farbe der Umkehr, der Buße. Aus dieser Farbe heraus kommen die Blumen, die von Leben und Hoffnung berichten und dann den Blick auf die Auferstehung zu richten. Die Fastenzeit soll das Osterfest hervorheben und in den Mittelpunkt unseres Lebens rücken.

 

 

Auf der linken und rechten Seite sind zwei Symbole dargestellt. Auf der linken Seite ein Schlüssel, auf der rechten Seite ein Schloss. Mit diesen beiden Symbolen soll zum Ausdruck gebracht werden, dass Jesus das Tor/die Tür zur Herrlichkeit Gottes aufschließt. Jesus hat uns immer wieder vom Reich Gottes berichtet und deutlich gemacht, was das Reich Gottes ausmacht und er hat in verschiedenen Gleichnissen gesprochen. In der Auferstehung geht Jesus den Weg voraus. Das, was uns verschlossen war, wird durch Jesus aufgeschlossen. Das Tor zur Ewigkeit, das Tor zum ewigen Leben ist durch Jesus geöffnet. Die beiden Symbole Schlüssel und Schloss sollen dies zum Ausdruck bringen.